't was a dark and stormy night …as clichéd as they come- but what a moon, what a sight!
Man möge mir verzeihen, dass ich jetzt
auch in „fremden Zungen“ dichte. Da es mir ja bisweilen schon
gelingt, meine Mitmenschen schon in Deutsch mit einem gut gezielten
Reim in die Flucht zu schlagen. Aber mir war gerade so viktorianisch
zumute. Liegt vermutlich am Mond.
Edward Bulwer-Lytton ist der Urheber dieses Klassikers unter den ersten Sätzen blumigster
Literatur. Seinen „Paul Clifford“ beginnt der Baron mit:
Es war eine dunkle, stürmische Nacht, der Regen fiel in Strömen und ließ nur dann von Zeit zu Zeit nach, wenn er von einem heftigen Windstoß unterbrochen wurde, der durch die Straßen heulte [...]
Aber was sage ich – „begann“?
Einfach anzufangen, das wäre ja höchst unviktorianisch und geht ja
mal gar nicht. Also: Nach etlichen Vorwörtern und Erläuterungen
steigt Bulwer-Lytton mit der legendären dark and stormy night in
sein erstes Kapitel ein.
Als ob an hellen, sonnigen Tagen
grundsätzlich nichts geschieht, haben mit einer dunklen, stürmischen
Nacht zahlreiche Dichter und Denker ihre Geschichten eröffnet. Und
noch mehr sind an der Zahl, deren Werke man weder als Dichtung noch
als Denkung bezeichnen möchte.
Einer, der damit davonkommt, weil er
der klassischen Bulwer-Lytton-Eröffnung seine ureigene Note gibt,
ist Terry Pratchett in Mummenschanz:
Wind heulte. Gewitter prasselte und krachte über den Bergen. Blitze tasteten über die Gipfel wie ein alter Mann, der versuchte, einen widerspenstigen Brombeerkern aus seinem Gebiss zu entfernen.
Man sagt aber, das Wetter soll bald
besser werden.