Während sein Teilzeitbabysitter Bonito
so cool findet, dass er ihn nächstes Jahr nach Wacken mitnehmen will, machte unsere Reitlehrerin eine „grundsätzliche
innere Unruhe“ in Bonito aus. Dem möchte ich mich (beidem) nicht
anschließen. Jedenfalls nicht grundsätzlich. Ja, es stimmt, hin und
wieder reagiert er in Situationen, die ihn überfordern, etwas …
iberisch, würde ich mal sagen. Deshalb suchen wir uns wahrscheinlich
lieber ein Bailando-Festival aus anstatt zu den Metallern zu gehen,
zumal der Bub ja auch kein Bier mag.
(Aber das ist eine andere
Geschichte.)
Doch eine grundsätzliche Unruhe? Nein.
Bei der Bodenarbeit zum Beispiel ist er absolut ruhig, solange er
mich im Blick hat. Arbeite ich jedoch hinter der Schulter, habe ich
es oftmals mit Geschnaufe, Geschnarche, viel Vorhandaktion und einem
für einen Wallach beinahe unangemessenen Kragen zu tun. Inzwischen
gehe ich davon aus, dass die Unruhe davon kommt, dass er sich
unsicher ist, was von ihm erwartet wird: „Hallo, Mensch, gib mir
mehr Sicherheit! Führe mich!“ Für ein junges Pferd ist das völlig
legitim. Zumal er sich sehr bemüht, zu erraten, was man gerade von
ihm möchte.
Bärlifüße - tiefenentspannt |
Eine deutliche Verbesserung (wenn auch
noch kein richtiges Om) ist in der letzten Zeit eingetreten. Ich kann
jetzt die Früchte der ausführlichen Bodenarbeit ernten: An den
Stimmhilfen kann Bonito sich inzwischen sehr gut orientieren, auch
wenn er mich nicht sieht, zum Beispiel weil ich im Sattel sitze oder
am Langzügel arbeite.
Es ist kein Problem, ohne Begleitung
anderer Pferde an der Hand in fremdem Gelände spazierenzugehen. Vor
allem auf Waldwegen, bekannt oder unbekannt, senkt sich Bonitos Kopf,
das Pferd entspannt sich, und ich habe immer öfter den Eindruck,
dass wir beide hier ganz bei uns sein können. Auch auf den Ausritten
macht sich das bemerkbar. Obwohl die Touren unbekannt sind, auch die
Reiter sich erst kennenlernen müssen, und die Pferde zwar
miteinander in der Herde leben aber keine Routine haben, miteinander
zu laufen, ging vom ersten Ritt an alles gut. Sogar jene Mitreiter,
die anfangs noch ein wenig über meine wochenlange Fußgängerei zu
Beginn grinsten, mussten auf dem „Jungfernritt“ zugeben, dass sie
bei einem Sechsjährigen mit wesentlich mehr Spektakel gerechnet
hatten.
Es ist also wahrscheinlich im Wald, das
Om. Wo genau, das weiß ich nicht. Aber wir werden hoffentlich viel
Freude daran haben, unterwegs zu sein und es zu suchen.
...auf der Suche nach dem OM, wenn ihr es im Walde gefunden habt, gebt ihr mir und Romero davon etwas ab? ;-)
AntwortenLöschenSchöne Geschichte, man liest heraus, dass ihr beide sehr viel Freude miteinander habt. Finde ich toll!
Update: Auf der Galoppstrecke isses nich ... :-D
LöschenAber ich schick euch gern was, wenn ich es denn erwische. :-)
Ja, da schließe ich mich meiner Vorposterin an: Man merkt eure Freude. Und Vorsicht. Und Rücksicht. Und Zuneigung. So muss das sein.
AntwortenLöschenDankeschön. :-)
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