Eigentlich hatte ich ja erst den Winter
abwarten wollen, bevor ich mir ein neues Beteiligungspferd suche,
doch dann musste ich im Dezember auf "Lieber Wallach sucht ..."
unbedingt antworten. (Eine Anzeige, die beinahe dort nicht erschienen
wäre, wo ich den Markt beobachte, aber manche Dinge fügen sich gar
seltsam.) Ein paar Wochen haben wir alle uns Zeit gelassen um zu
prüfen, ob wir miteinander auskommen – denn anders als vorher ist
es kein Einstellerstall, die Pferde stehen privat. Da ist es
besonders wichtig, mit den Leuten klarzukommen, wenn man ihnen
sozusagen durch den Vorgarten latscht.
Mein neues "Pflegekind": ein
goldiges Kerlchen
Aber die private Unterbringung der drei
Jungs hat auch entscheidende Vorteile. Der Reitplatz ist direkt
am Haus. Und das Beste: Ich kann zum Pferd gehen. Ich muss nicht
unbedingt.
Alles in allem sind es Bedingungen, zu
denen ich gerne ja sage.
Und damit sind meine Tage als
Ponyreiterin endgültig vorbei, denn jetzt ist das Pflegekind wieder
ein Großpferd. Das heißt, im Moment sieht der Knabe dank
Robusthaltung und Winterpelz aus wie ein drei Kubikmeter großes
Plüschbärchen, aber es ist ein Pferd. Ein Freiberger, genau gesagt,
und mit Schweizer Präzision kümmert er sich um meine Integration in
die Herde.
Er weiß, dass ich "seine"
Person bin, bewacht meine linke Jackentasche, denn wenn die Hand
hineingreift, holt sie für gewöhnlich etwas zu essen heraus. Und
kein anderer darf neben mir stehen. Ich bin ja noch neu, nicht dass
ich aus Versehen das falsche Pferd unterm Kinn kraule. Könnte ja
passieren. Auch wenn weder mit dem Schimmel noch mit dem Halbstarken
soooo viel Verwechslungsgefahr besteht. Aber bei Menschen weiß man
ja nie.
"So schnell geben wir dich nicht
mehr her", habe ich diese Woche gehört. Es hat sich in den
letzten Wochen schon abgezeichnet, aber jetzt ist es offiziell: Ich
bin in meiner neuen, gemischten "Herde" angekommen.
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