Wenn man zu einer unüblichen Zeit
Urlaub macht, muss man mit unüblichem Wetter rechnen. Ich wollte
mich nicht darauf verlassen, dass die 25 % Preuße im Genmaterial
ausreichen, um in rauem Klima und karger Landschaft im Spätherbst zu
überleben, also wappnete ich mich rein vorbeugend gegen alles, was
da kommen könnte. Insofern hatte ich unter anderem mehrere
Regenjacken und natürlich die Matschestiefel dabei, als ich in die
Eifel gefahren bin, entschlossen, dem November zu trotzen.
Um es vorweg zu schicken: Die
Regenjacke und die Matschestiefel habe ich nicht gebraucht. Dafür
war es gut, den dicken Wollpullover dabei zu haben und die
Skiunterwäsche. Eines Morgens nämlich sah es so aus, als ich aus
dem Wohnzimmerfenster schaute:
Der Raureif hatte die sonst mehr oder
weniger prosaisch daherkommende Landschaft in ein Gemälde
verwandelt, oder wie wir später beim Ausritt feststellten, in eine
Märchenwelt, in der jederzeit ein Einhorn um die Ecke kommen konnte.
Um so überraschter war ich, als ich
nach zwei Wochen Landeanflug auf die Winterruhe nach Hause kam.
Anstatt sich langsam auf kalt und dunkel vorzubereiten, treibt die
Natur hier zu Hause gar seltsame Blüten:
Hinterm Haus haben die
gelben Rosen angefangen zu knospen. Das Bild ist tatsächlich von
heute, im Hintergrund kann man noch den herbstlichen Baum zwischen
braungeblättert und kahl erahnen.
Verrückt!
Oh. Es ist bestimmt euer herzliches alemannisches Temperament, das der winterlichen Strenge die Lust am Verweilen nimmt. Ihr strahlt einfach zu viel Wärme ab. Aber kurz vor Weihnachten könnt ihr ja kurzzeitig aufhören, damit es weiß wird in Wald und Flur. Rosen zum Heiligabend, das passt nicht.
AntwortenLöschenDas mit der Herzlichkeit, die Wärme ausstrahlt ist zumindest der Theorie vorzuziehen, wir seien so gruselig, dass sich nicht mal die dunkle Jahreszeit hierher wagt ... ;-)
AntwortenLöschenAber die Natur ist dieses Jahr wirklich gaga. Immerhin ist heute der Adventsmarkt eröffnet worden. *koppschüttel*