Samstag, 11. Februar 2012

Integrationsprogramm

Mein Deal mit Petrus galt offenbar nicht nur für den alten Stall, ich konnte ihn auf meine neue Reitbeteiligung übertragen. Wenn sie jetzt im alten Stall mit dem Wetter nicht mehr zurecht kommen, kann ich das nicht ändern. Da bin ich egoistisch. Wir hatten brauchbare Bedingungen, als wir diese Woche unterwegs waren, das ist die Hauptsache. 
 
Eigentlich hatte ich ja erst den Winter abwarten wollen, bevor ich mir ein neues Beteiligungspferd suche, doch dann musste ich im Dezember auf "Lieber Wallach sucht ..." unbedingt antworten. (Eine Anzeige, die beinahe dort nicht erschienen wäre, wo ich den Markt beobachte, aber manche Dinge fügen sich gar seltsam.) Ein paar Wochen haben wir alle uns Zeit gelassen um zu prüfen, ob wir miteinander auskommen – denn anders als vorher ist es kein Einstellerstall, die Pferde stehen privat. Da ist es besonders wichtig, mit den Leuten klarzukommen, wenn man ihnen sozusagen durch den Vorgarten latscht.

Mein neues "Pflegekind": ein goldiges Kerlchen

Aber die private Unterbringung der drei Jungs hat auch entscheidende Vorteile. Der Reitplatz ist direkt am Haus. Und das Beste: Ich kann zum Pferd gehen. Ich muss nicht unbedingt. 

Alles in allem sind es Bedingungen, zu denen ich gerne ja sage. 

Und damit sind meine Tage als Ponyreiterin endgültig vorbei, denn jetzt ist das Pflegekind wieder ein Großpferd. Das heißt, im Moment sieht der Knabe dank Robusthaltung und Winterpelz aus wie ein drei Kubikmeter großes Plüschbärchen, aber es ist ein Pferd. Ein Freiberger, genau gesagt, und mit Schweizer Präzision kümmert er sich um meine Integration in die Herde.

Er weiß, dass ich "seine" Person bin, bewacht meine linke Jackentasche, denn wenn die Hand hineingreift, holt sie für gewöhnlich etwas zu essen heraus. Und kein anderer darf neben mir stehen. Ich bin ja noch neu, nicht dass ich aus Versehen das falsche Pferd unterm Kinn kraule. Könnte ja passieren. Auch wenn weder mit dem Schimmel noch mit dem Halbstarken soooo viel Verwechslungsgefahr besteht. Aber bei Menschen weiß man ja nie.

"So schnell geben wir dich nicht mehr her", habe ich diese Woche gehört. Es hat sich in den letzten Wochen schon abgezeichnet, aber jetzt ist es offiziell: Ich bin in meiner neuen, gemischten "Herde" angekommen.

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