Samstag, 18. Februar 2012

Unter dem Himmel bin ich

Als Hangbewohner bin ich von den Umständen verwöhnt. Zum einen habe ich immer das Gefühl von "Nest", eingekuschelt in ein Tal, zum anderen bietet mein Westbalkon mir die Aussicht in die Rheinebene. Dieser Blick wird von einer ganzen Menge Himmel bestimmt. Vom Herbst bis zum Frühling, wenn die Sonne tief steht, zieht es mich oft auf den Balkon, um die Zufallsgemälde der Sonnenuntergänge festzuhalten. Kein Abend ist wie der andere, planen kann man die Bilder nicht.
Die Ruhe der blauen Stunde, worüber Blaugrün einmal ausführlich sinniert hat, gibt es hier im Luv des Schwarzwalds zu diesen Jahreszeiten eher selten.

Dafür hat es mir vor allem der Gegensatz angetan zwischen der statischen Landschaft – Bäume und Häuser pflegen sich kaum zu verändern, wenn, dann tun sie es langsam – und der Dynamik der Wolken, der Lichtbrechung, der untergehenden Sonne. Und die klaren, tiefschwarzen Konturen meines Lieblingsbaums gegen die Farbspiele der Wolken und des Abendhimmels, so wie hier:


Den Tag hinter mir, die Nacht vor mir.
Den Berg hinter mir, die Weite des Rheintals vor mir.
Und "unter dem Himmel, wie immer, bin ich." (Hölderlin)

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